Funktionelle Ergebnisse nach Rekonstruktion des weichen Gaumens bei Patienten mit Oropharynxkarzinom

Funktionelle Ergebnisse nach Rekonstruktion des weichen Gaumens bei Patienten mit Oropharynxkarzinom:

Zusammenfassung

Hintergrund

Die operative Therapie von Karzinomen des Oropharynx mir Beteiligung des weichen Gaumens kann Einschränkungen in Bezug auf die Schluck‑, Stimm- und Sprechkompetenz hervorrufen. Die Rekonstruktion der resezierten Strukturen kann dazu beitragen, die Funktionalität posttherapeutisch wiederherzustellen.

Ziel der Arbeit

Ziel der durchgeführten Studie war es, die Veränderung der Stimm‑/Sprechcharakteristika durch Resektion und Rekonstruktion des weichen Gaumens mittels Frequenzanalyse im posttherapeutischen Verlauf zu evaluieren.

Material und Methoden

Bei 18 Patienten mit Oropharynxkarzinom mit Beteiligung des weichen Gaumens erfolgte die Resektion und Rekonstruktion mit einem freien Radialistransplantat (FRT) und eine adjuvante Radio(chemo)therapie. Im Verlauf wurden per Frequenzanalyse die Intensitätsmaxima der Zahlwörter „eins“, „zwei“, „drei“, „vier“, „fünf“ ermittelt und der Status der Kostaufnahme und die Notwendigkeit des angelegten Tracheostomas ermittelt.

Ergebnisse

Die Frequenzintensitätsmaxima stiegen nach Operation und Radiatio von 150–300 Hz auf über 1000 Hz an. Die Maxima normalisierten sich 2 Jahre nach Therapie auf Werte vergleichbar zu vor der Therapie. Die komplette orale Kostaufnahme war ein Jahr nach Therapie bei 2/3 der Patienten wieder möglich, und das Tracheostoma war zu diesem Zeitpunkt in 80 % der Fälle wieder verschlossen.

Schlussfolgerung

Die Rekonstruktion des weichen Gaumens mittels freiem Radialistransplantat im Rahmen der Therapie eines Oropharynxkarzinoms ermöglicht die Wiederherstellung der Funktionalität in Bezug auf die Sprech- und Schluckkompetenz. In vielen Fällen ist es möglich, nach Ablauf von 1–2 Jahren nach Tumortherapie ein Funktionsniveau vergleichbar zu vor der Tumorerkrankung zu erreichen.