Intraoperative Strahlentherapie in der Abdominalchirurgie – eigene Erfahrungen:
Zusammenfassung
Hintergrund
Die intraoperative Radiotherapie (IORT) kann bei lokal weit fortgeschrittenen Tumoren und zu erwartender bzw. nicht vermeidbarer R1-Situation ergänzend zur chirurgischen Resektion eingesetzt werden. Ziel ist eine verbesserte lokale Tumorkontrolle und damit ein besseres Langzeitüberleben. Indikationen sind sowohl primäre intraabdominelle und retroperitoneale Tumoren als auch Rezidivtumoren. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden die eigenen Erfahrungen mit der Durchführung einer IORT bei viszeralchirurgischen Resektionen zusammengefasst.
Methodik
Patienten, die von Januar 2008 bis Dezember 2018 eine IORT kombiniert mit abdomineller Tumorresektion in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburgs erhalten hatten, wurden in diese Arbeit eingeschlossen und hinsichtlich Kurz- und Langzeitergebnisse evaluiert.
Ergebnisse
Die häufigste Indikation zur Durchführung einer IORT stellten Sarkome gefolgt von Rektum- und Analkarzinomen dar. Die mediane angewandte Strahlendosis der IORT betrug 15 Gy (8–19 Gy). Bei einem medianen „comprehensive complication index“ (CCI) von 11,9 traten bei 24 % der Patienten Komplikationen (Dindo-Clavien ≥ °III) auf. Die 90-Tage-Mortalität betrug 0 %. Besonders für Analkarzinomrezidive war die lokale Kontrolle nach einem Jahr trotz R0-Resektion unzureichend.
Schlussfolgerung
In unserem Patientenkollektiv war die IORT mit vertretbarer Morbidität einsetzbar. Dennoch sind Indikationsstellung und Patientenselektion kritische Punkte für die Durchführung der Behandlung. Der Effekt der IORT zur Verbesserung der lokalen Kontrolle und damit auch des Langzeitüberlebens sollte in weiteren Studien evaluiert werden.
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